Sterbliche in der Nacht Träume oder Tagträume am Rande seines Bewusstseins bildet, so gestaltete Goethe Gedichte […]. Sicher war nahezu alles, was Goethe schrieb, autobiographisch“. Seine Träume waren wohl Goethes heimliches Forschungsgebiet. Er ahnte und wusste teilweise (s.u.), dass er auf diesem Gebiet besonders begabt war und Neues entdecken würde und verließ sich darauf. Eissler vermutet bei Goethe: „Die künstlerische Strukturierung vorbewusster Vorgänge — vermutlich reichte sie hinunter bis fast zum Primärvorgang —, die man bei Goethe annehmen muß, ist einer der faszinierendsten Aspekte seiner Persönlichkeit. […] Im Falle Goethes haben wir es mit einem Unbewußten zu tun, das…hoch organisierte, künstlerisch hervorragende Meisterwerke hervorbrachte“ (K.R.Eissler, dt; Bd.1, S.128). Entsprechend dem Geschehen in Traum2 stürzt der Jüngling Euphorion im dritten Akt von „Faust2“ symbolisch zu Tode. Germanisten (Emrich, 1965; S. 219) meinen, Euphorion verkörpere die Existenz des jungen Goethe. Ein imaginärer, innerseelischer Kampf oder eine Bedrohung, wie Goethes Bedrohung des Alten (DuW, S. 72) nach Goethes bedrohlichem Sturz in Traum 2, fände sich auch in „Faust2“ nach Euphorions Tod im vierten Akt entsprechend (Goethes Vater war Kaiserlicher Rat): im Kampf des Kaisers gegen den Gegenkaiser, der imaginär bleibt, nie als Person auftritt, weil der Kampf einen rein innerseelischen Kampf darstellt (gegen Ende von Figuren mit Namen wie für ein Kinderpuppenspiel EILEBEUTE (10783f) und HABEBALD gegen TRABANTEN des Kaisers im Zelt des GEGENKAISERS „gespensterhaft“ 10836, irreal ausgeführt): KAISER:

Hat sich in unsern Kampf auch Gaukelei geflochten,

Am Ende haben wir uns nur allein gefochten. (10857 f.) [1] (Autor 1986, S. 227f., 233, u.s. unten.).

(siehe auch hier in KINDHEITSERINNERUNGEN IM FAUST ab S.3f,dargestellt im


[1] Hervorhebung durch Verf.: Pluralis Majestatis und Traum-Hinweis.