eigene Mutter, also eine Mutterimago. Zur Erinnerung: Faust wurde in Hexenküche verjüngt durch einen Trunk). Psychoanalytisch heißt das, Faust bzw. Goethe wird auf jede Frau, jedes menschlich weibliche Wesen von da an eine Mutterübertragung haben, d. h. seit diesem in der Hexenküche bzw. in Dichtung und Wahrheit beschriebenen Trauma, verursacht durch seine Mutter.

Zusammenhang bzw. die Wiederholung der Hexenküche-Szene in der Helena-Szene des dritten Aktes erkennen zu können, müssen wir zur diesbezüglichen Erzählung von Goethe in Dichtung und Wahrheit und Bettina von Arnim, Brentano, erst einmal zurückkehren:

Goethes Mutter geht an dem Tag zunächst von zu Hause in die Kirche, kommt zurück ins Haus und geht dann in die Küche. Dort hatte der kleine Goethe mittlerweile und auch noch zu der Zeit wohl, sein Unwesen getrieben und Küchengeschirr zerstört bzw. aus dem Fenster geworfen. Dann passiert Schreckliches, der kleine Goethe erleidet ein schweres psychisches Trauma durch seine Mutter. Offenbar ihn überraschend verprügelt sie ihn (siehe oben Text diesbezüglich in der Hexenküche).

Zum Beginn des dritten Akt FAUST2:

VOR DEM PALSTE DES MENELAS

ZU SPARTA Helena befindet sich vor dem Palast ihres Ehemannes, ihrem Zuhause, sie berichtet, dass sie von einem ganz wichtigen Ort, Ilios (d.h.Troja, wie wir aus der Mythologie wissen, mythologisch weltberühmter wichtiger Ort) jetzt wieder zurückgekommen sei in ihr Zuhause, in den Palast ihres Ehemannes, ihr Zuhause in Sparta. Sie sei dann in die Küche gegangen und habe dort etwas Schreckliches gesehen und erlebt, erzählt sie ihren Chormitgliedern draußen, nachdem sie die Räume wieder verlassen hat.

PANTALIS als Chor Führerin: 8640ff :

was sehe ich Schwestern? Kehret nicht die Königin, mit heftigen Schrittes Regung, wieder zu uns her? Was ist es, große Königin, was konnte dir in deines Hauses Hallen, statt der deinem Gruß erschütterndes begegnen? Du verbirgst es nicht.

……. Ein edles zürnen das mit Überraschung kämpft.

Helena welche die Türflügel offen gelassen hat, bewegt:

(nach langem Monolog): 8647 ff

Was ich gesehen sollt ihr selbst mit Augen sehn,

…….

Der nächsten Pflicht gedenkend, feierlich betrat,

Erstaunt` ich ob der öden Gänge Schweigsamkeit

………

Da sah` ich, bei verglommener Asche lauem Rest,

am Boden sitzen welch verhülltes großes Weib